Wandel eines Herzensberufs – zum Internationalen Tag der Pflegenden

Die Pflegeberufe in der Schweiz blicken auf eine lange und bedeutende Geschichte zurück. Wer sich mit der Entwicklung der Pflege auseinandersetzt, begibt sich auf eine Zeitreise durch gesellschaftliche Veränderungen, medizinische Fortschritte und nicht zuletzt durch den Wandel menschlicher Werte und Berufsmotive.

Zum Internationalen Tag der Pflegenden vom 12. Mai 2025 machen wir eine gemeinsame Zeitreise in die Pflege Schweiz und den Wandel eines Herzensberufs.

Früher: Beruf(ung) aus Nächstenliebe

Bis weit ins 20. Jahrhundert war der Einstieg in die Pflegearbeit für viele Menschen eng mit einem starken sozialen oder religiösen Pflichtgefühl verbunden. Die Pflege war oftmals eine «Berufung» – geprägt von Fürsorge, Demut und dem Wunsch, anderen Menschen zu helfen. Insbesondere Ordensschwestern, Diakonissen oder Frauen aus ländlichen Gebieten traten in den Dienst der Pflege, häufig ohne formale Ausbildung. Die Arbeit war hart, schlecht bezahlt und kaum anerkannt – doch sie wurde mit Hingabe ausgeführt.

Ein weiterer Antrieb: Stabilität. Der Pflegeberuf bot – insbesondere Frauen – eine gewisse soziale Sicherheit und Unabhängigkeit in einer Zeit, in der andere Berufsmöglichkeiten stark eingeschränkt waren.

Heute: Fachwissen, Sinn und Entwicklungsmöglichkeiten

In der Gegenwart stehen andere Motive im Vordergrund. Zwar ist der Wunsch, Menschen zu helfen, nach wie vor zentral – doch heute spielt auch das Bedürfnis nach einem sinnstiftenden, vielseitigen und zukunftssicheren Beruf eine grosse Rolle. Die Pflege ist heute hochqualifiziert, wissenschaftlich fundiert und bietet vielfältige Karrierewege, etwa in der Akutpflege, Langzeitpflege, Pädagogik oder Forschung.
Auch Themen wie Work-Life-Balancefaire Arbeitsbedingungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für die Berufswahl zunehmend entscheidend. Junge Menschen interessieren sich für Pflegeberufe, weil sie mitgestalten wollen – im direkten Patientenkontakt, aber auch im Gesundheitswesen insgesamt.

🗣️ „Ich habe mich für die Pflege entschieden, weil ich jeden Tag sehen kann, was meine Arbeit bewirkt – für Menschen, die Unterstützung brauchen, und für ein Gesundheitssystem, das auf menschliche Nähe angewiesen ist.“
Lara M., Pflegefachfrau HF

Ein Beruf im Wandel – mit bleibender Relevanz

Ob aus religiöser Hingabe, sozialem Pflichtgefühl oder dem Streben nach einem sinnvollen Beruf – die Gründe, warum Menschen in die Pflege gehen, mögen sich gewandelt haben. Was bleibt, ist die Relevanz: Pflegeberufe sind systemrelevant, persönlich erfüllend und unverzichtbar für unsere Gesellschaft.

Wir sagen: Danke an alle, die sich – damals wie heute – für diesen wichtigen Weg entscheiden.