Interview mit unserer Mitarbeiterin im Pflegeberuf

Heute folgt bereits der zweite Beitrag aus unserer Interview-Reihe, mit welchem wir unseren Mitarbeitenden in Pflegeberufen eine Stimme geben. Erfahren Sie mehr über den spannenden Werdegang und ihre Ansichten.

Manuela H., Pflegefachfrau – Ein paar Worte zu Ihrer Person, zum Werdegang und Ihren Zielen

Vor bald 36 Jahren war alles anders als heute! Damals musste ich ein Probejahr absolvieren und aus der Schweiz ausreisen, damit ich anschliessend mit Erlaubnis wieder einreisen konnte. Ich hatte meinen allerersten Arbeitsplatz in einem Regionalspital im Raum Bern. Ich musste ganz unten durch, weil vieles, was in der Schweiz völlig normal war, man in Deutschland nicht durfte. Zum Beispiel die ganze Infusionstherapie und Venflon legen etc. Leider war dieses Regionalspital damals ein sehr schlechter Arbeitgeber. Es war deshalb nicht erstaunlich, dass später alle Führungsleute wurden entlassen wurden und vom Dachboden bis zum Keller ausgekehrt wurde.

Swiss-Care-Company_Interview_M.H.

Nach dem Probejahr habe ich in ein Unispital gewechselt. Dort war es super. Ein tolles Spital, wo ich auch meine Operationsschwestern-Ausbildung gemacht habe.

Also wenn ich ehrlich bin, haben seither zu viele Dinge geändert. Wie es in Deutschland ist, weiss ich aber nicht so genau. Ich weiss nur, dass mir einmal ein Assistenzarzt gesagt hat, in der Schweiz sei es für ihn das Paradies, weil hier alles durch die Dipl. Pflegefachleute erledigt wird. In Deutschland müsse er alles selbst machen, vom Verband, über die Blutentnahme, usw.

Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ja relativ wenig in der Langzeitpflege. Bis zu meiner Selbstständigkeit war ich meistens im Spital tätig.

Anschliessend war ich eine gewisse Zeit selbständig und arbeitete quasi wie eine Spitex-Organisation. Dabei stand die soziale Arbeite im Vordergrund, und bot gemeinsame Spaziergänge, Opernbesuche und Ausflüge mit den Patienten an, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Ich hatte damals 5 MitarbeiterInnen. Doch der Bedarf stieg laufend und wurde mir zu gross. Und da die Mitarbeiterführung nicht «mein Ding» war, wechselte ich danach in die Langzeitpflege.

Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Arbeit in der Langzeitpflege entschieden?

Ich habe mehr Zeit für die einzelne Bewohner, und es entstehen schöne Beziehungen. Die Bewohner freuen sich über meine Anwesenheit. Am Nachmittag lese ich ihnen etwas vor oder singe mit ihnen. Darüber freuen sie sich immer sehr. Es ist eine sehr sinnstiftende Aufgabe, bei der ich viel Dankbarkeit und schöne Feedbacks der Bewohner erhalte.

Was schätzen Sie an der temporären Arbeit und Swiss-Care-Company GmbH als Ihren Arbeitgeber?

Ich schätze es, freier zu sein in der Gestaltung meiner Freizeit und in meinen Urlaubsplänen., Das Gehalt ist auch gut. Wenn es mir an einem Ort nicht gefällt, habe ich eine kurze Kündigungsfrist. An SCC schätze ich, dass es familiär zu und her geht, ich mich auf meine Abrechnungen verlassen kann. Dass ich mit den Geschäftsführern einen guten Kontakt habe, dass ich mit allen über alles reden kann und sie auch fragen, wie es mir geht, empfinde ich als grosse Wertschätzung.

Wie sehen Sie die Zukunft der Langzeitpflege?

Ich möchte nicht schwarzmalen– es ist jetzt schon schwierig mit der Personalsituation. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass es nicht einfacher wird, Personal zu finden. Die Arbeitsbedingungen müssten attraktiver gestaltet werden. Offenbar kann man in gewissen Kliniken nun auch Teilzeit arbeiten, solche Lösungen sind sicher förderlich.

Wer weiss, ab 70 mache ich mich vielleicht noch einmal selbständig. Aber, ob in der Pflege oder in einem anderen Bereich, weiss ich noch nicht (lacht).

Meine Tipps an Fachpersonal aus dem Ausland

  • Die SRK-Anerkennung (Schweizerischen Roten Kreuz) sofort registrieren lassen – dies wirkt sich positiv aus auf das Salär
  • Mitglied beim SBK (Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner) werden, um sich rechtlich unterstützten lassen zu können
  • Für Sekundär- und Primärstufe gibt es hier ebenfalls die Möglichkeit über langzeitschweit.ch
  • Weiterbildungskurse besuchen, um sich besser in das Schweizer Gesundheitswesen einfinden zu können. – Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass man da andere Menschen kennen lernt und ein Austausch stattfindet. So hat man neue Kontakte und ist nicht so isoliert.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schweiz eben nicht ein kleineres Deutschland ist. Auf YouTube gibt es einen Kanal der, den wesentlichen Unterschied in Rentenfragen zwischen Deutschland und der Schweiz erklärt: https://youtube.com/shorts/Q23-tYrLELI?si=ylKjrzFhSGMJquie